Solothurner Zeitung
Das letzte Wochenende waren mein Trainer und ich in Zermatt eingeladen als VIP- Gäste anlässlich der Berglauf EM. Als ehemalige zweifache Berglaufeuropameisterin und Weltmeisterin war das für mich eine Ehre mit dabei zu sein. Natürlich wäre ich am liebsten selber gelaufen. Doch wir haben schon länger entschieden, dass ich mich voll und ganz auf die Olympiade 2020 in Tokio konzentriere. Zudem war ich über 7 Monate verletzt, von meiner Topform noch weit entfernt und eine Europameisterschaft möchte ich nur in Topform laufen um den Erwartungen gerecht zu werden. Soviel dazu?.
Da mir letzte Woche das erste Rennen gut gelungen ist, hatte ich plötzlich die Idee am Samstag den Zermatt Halbmarathon, anstelle eines geplanten Longjogs zu laufen. Da ich ja meistens alleine trainiere wollte ich so von anderen schnellen Läufern profitieren und mich etwas puschen. Gesagt getan: Der Startschuss fiel um 10.12 Uhr und die Läufer und Läuferinnen wurden auf die 21.1 Kilometer lange Strecke geschickt. Zu überwinden waren 1400 Höhenmeter. Ich zog mit den schnellsten Männern los. Ojeeee schon nach 500 Metern merkte ich aber, dass ich ganz saure Beine hatte und kaum atmen konnte. „Jetzt aber nicht schon aufgeben, das ist sicher nur am Anfang so“, sagte ich mir. Doch nach 3 Kilometern war es noch schlimmer! „Wieso hatte ich auch nur diese doofe Idee den Halbmarathon zu laufen?? Wieso tue ich mir das an, es geht immer noch ganze 18km und 1400Hm! Ist es nach der Verletzung einfach noch zu früh für einen Halbmarathon? Aufgeben? Nein, aufgeben ist keine Option, never (ausser ich würde die Gesundheit gefährden)“! Ich entschied mich einfach durchzubeissen und verdrängte alle negativen Gedanken. Ich dachte an was Schönes:-) Nach der Hälfte hatte ich einen Vorsprung von über 7 Minuten auf die zweite Dame und es ging mir etwas besser, aber immer noch kein lockeres Gefühl. Erst auf den letzten 3 Kilometern, wo noch 400Hm zu überwinden waren, fühlte ich mich gut?. Als Siegerin, mit einem Vorsprung von 10 Minuten auf die US Amerikanerin Karley Rempel überquerte ich nach 1 Stunde und 54 Minuten erleichtert die Ziellinie. Ich unterbot sogar den Streckenrekord um über 5 Minuten. Cool, jedoch habe ich auch damit gerechnet. Für die meisten ist das eine Top Zeit, doch ich war trotzdem nicht zufrieden. Wenn ich nämlich
ehrlich bin, wollte ich unter 1 Stunde und 50 Minuten laufen. Das wäre möglich gewesen, doch nicht an diesem Tag. Irgend etwas war nicht ganz so wie sonst, vielleicht hatte ich auch Mühe mit der Höhe.
Zum einen also glücklich, dass ich wieder laufen kann, mich als Siegerin feiern lassen darf und gar einen Streckenrekord aufgestellt habe. Zum anderen aber auch enttäuscht weil ich meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Ein superhartes Training für Körper und Kopf war es aber auf jeden Fall:-). Und nach 21 harten Kilometern bei wunderschönem Wetter mit Blick auf das Matterhorn, auf dem Riffelberg anzukommen, das ist einfach wunderschön und entschädigt alles?.
Jetzt konnte ich das restliche Wochenende mit Kollegen/Kolleginnen und mit meinem Trainer noch geniessen und am Sonntag als VIP Gast die EM hautnah miterleben. Herzliche Gratulation dem ganzen Suisse Team für die guten Leistungen, insbesondere Maude für EM Gold und dem Frauen Team für Bronce.
Ganz herzlichen Dank an Fritz für die Betreuung. Und ein grosses Dankeschön an die Organisation des Zermatt Marathons, insbesondere Andrea Schneider, für das top organisierte Wochenende.
1. erfolgreicher Wettkampf nach langer Verletzungspause
In den letzten 8 Wochen ist einiges gegangen bei mir. Ich habe das Lauftraining wieder aufnehmen können und ein sachter Laufaufbau ist gefolgt. Dabei bin ich aber nie ganz beschwerdenfrei gewesen, doch die Beschwerden sind immer weniger geworden, je regelmässiger ich gelaufen bin. Ich konnte einige gute Grundlagetrainings machen, jedoch noch keine Tempotrainings.
Mein Trainer Fritz und ich haben entschieden dass ich meine erste Belastungsprobe am Grenchenberglauf mache. Doch mitte Woche wurde die Strecke abgeändert, wegen einem Felssturz, 550 Höhenmeter hinauf und wieder 550 Höhenmeter runter. Nach meiner langen Verletzungspause war das keine Option. Wir entschieden ganz kurzfristig, dass ich den Hellebardenlauf in Sempach über 12.2 Kilometer (recht coupiert, auf jeden Fall nicht flach?)als Testlauf machen werde.
Also bin ich am Samstag um 17.00 Uhr total nervös an der Startlinie gestanden. Ich hatte keine Ahnung wo ich stehe, ob ich das überhaupt „überstehe“ wegen den noch leichten Beschwerden. So nervös bin ich schon lange nicht mehr gewesen. Der Startschuss ist um 17.00 Uhr bei 35 Grad gefallen. Ich (als uhrloses Wesen?) bin relativ schnell mit einer Gruppe Männer losgelaufen. Meine Beine haben sich gut angefühlt, sogar sehr gut. Nach 3 Kilometer waren nur noch drei Männer vor mir und ich konnte den Rhythmus des dritten Mannes gut halten. Es war ein angenehmes Tempo. Im ersten Rennen wollte ich nicht von Beginn weg am Limit laufen. Auch nach 10 Kilometer waren meine Beine noch super, das Gesäss spürte ich aber etwas. Doch mit einem über 2minütigen Vorsprung führte ich das Feld der Frauen an und das liess ich mir nicht mehr nehmen. Ich verschärfte das Tempo sogar noch etwas und überquerte als Siegerin mit einer Zeit von 43 Minuten (3:32er Schnitt) die Ziellinie. Die bedeutete sogar noch Streckenrekord und nur drei Männer waren schneller. Dieses Gefühl habe ich so vermisst. Ich war überglücklich und einfach so dankbar, dass ich wieder einmal laufen konnte. Gefühlt habe ich mich super und die Form ist nach so langer Pause schon recht gut. Doch meinem Trainer und mir ist bewusst, dass es noch ein langer Weg ist bis ich da bin wo ich im letzten Jahr war. Um das zu erreichen müssen wir noch hart arbeiten und ich muss noch ganz beschwerdenfrei werden.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei meiner Physiotherapeutin Chantal Wenger (physioinfit) die mich vor dem Rennen direkt vor Ort noch behandelt hat. Danke Marc Wenger für die super Betreuung während dem Lauf?♂️. Merci Samira, Sophie, Mama und Papa für die Begleitung vor und während dem Lauf. Danke Trainer Fritz für deine ständige Betreuung, Planung und Begleitung immer und überall.
Und noch herzliche Gratulation an Susanne Rüegger für den zweiten Rang und Lena Wirth für den dritten Rang???.
Von meinem iPhone gesendet
Laufaufbau nach langer „Verletzungspause“
Lange habt ihr nichts gehört von mir. Meistens ist das nicht das beste Zeichen.
Das letzte Jahr war mein erfolgreichstes Jahr in meiner Karriere. Im letzten November bekam ich dann aber plötzlich so starke Problem mit dem Rücken/Becken/Gesäss und Achillessehne, dass ich eine Laufpause einlegen musste. Diese zog sich bis vor drei Wochen dahin. Eine Verletzung wurde aber nie gefunden (MRI etc). Wir haben jegliche Therapien und Methoden ausprobiert, doch nichts schien zu nützen. Seit drei Wochen verzichte ich aufs Velofahren, besuche eine spezielle Sportchiro, mache spezifische Übungen, viel Krafttraining und werde regelmässig physiotherapeutisch (physioinfit) unterstützt. Und schaue dahin, ich kann wieder etwas Joggen. Noch nicht beschwerdenfrei, aber immerhin spüre ich eine deutliche Besserung. Ich hoffe es geht so weiter.
Wann ich wieder regelmässig laufen kann und wann ich wieder Wettkämpfe bestreiten kann, wissen wir noch nicht. Ziel wäre im Herbst die Olympialimite für Tokyo zu laufen. Wir sind zuversichtlich und machen alles dafür. Fit bin ich schon mal, jetzt muss nur noch der Körper mitmachen☺️.
Ich bedanke mich bei meinem Trainer für die Geduld die er in solch schwierigen Zeiten für mich aufbringt und mich versucht zu unterstützen wo er kann. Danke auch meinen Eltern und engsten Freunden, die immer für mich da sind und mich unterstützen.
Merci meinem Ärzte/Physio und Massageteam und natürlich meinen Sponsoren.
Baloise Bank SoBa – Road to Tokyo
Trainingslager Lanzarote
Ein tolles Trainingslager ist am Samstag auf Lanzarote zu Ende gegangen. 5 Tage waren absolut top, ich habe gut trainiert (80% alternativ?♀️?♂️??♂️), erholt und Sonne getankt. Das Wetter war immer top und sommerlich warm. Die letzten zwei Tage habe ich leider im Bett verbracht ??? und bin noch am Auskurieren. Doch das Positive hat mehr als überwogen???♀️??♀️?und es gab dem Alltag eine Abwechslung. Ein ganz grosses Dankeschön meinem Trainer Fritz Häni für alles auf dem Weg nach Tokyo2020?. #beschtTrainer #asics #implenia #physioinfit.