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Stockhorn Halbmarathon: Sieg, Streckenrekord und Gesamtdritt hinter 2 Männer

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Rangliste
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21.1 Kilometer, 1750 Höhenmeter up, 350 Höhenmeter down….das ist der Stockhorn Halbmarathon, der von Oberwil aufs Stockhorn führt. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, führt über Wiesen, Teerstrassen, Berg- und Wanderwege, im wunderschönen Berner Oberland. Das Rennen ist aber hart und verlangt uns Läufern alles ab.
Ich laufe von Beginn weg mit den schnellsten fünf Männern einen hohen Rhythmus. Bei den zum Teil glitschigen Abwärtspassagen verliere ich immer etwas Zeit, mache das aber beim Aufwärtslaufen wieder gut. Nach Rennhälfte werde ich von Maria Heim mit meinem Sponsergetränk versorgt. Das gibt mir die nötige Energie für die nächsten Kilometern. Bei Kilometer 17 versorgt mich mein Trainer Fritz Häni nochmals und motiviert mich für die folgenden happigen Kilometern. Auf den letzten 2 Kilometern sind noch 400 Höhenmeter zu überwinden….was aber genau meine Stärke ist. So überhole ich noch den dritten und vierten Mann (Timo Zeiler-Deutscher WM- und EM-Teilnehmer und Martin Von Känel). 100 Meter vor dem Ziel kommt dann die Schreckenssekunde: Ich stürze auf die Knie. Stehe aber geistesgegenwärtig wieder auf und laufe dem Ziel entgegen. Mit einem Vorsprung von 12 Minuten auf die zweite Dame (Daniela Gassmann, die ebenfalls ein super Rennen gezeigt hat)) und hinter nur 2 Männer, überquere ich die Ziellinie mit einer Zeit von 1:52:46! Zum ersten Mal in meinem Leben laufe ich auf den Gesamtdritten Rang inklusive Männer:-)
Den Streckenrekorde, der im Jahre 2006 aufgestellt wurde, unterbiete ich um 10 Minuten. Sehr zufrieden und richtig ausgepowert stehe ich 2190 Meter über Meer. Das Knie schmerzt jetzt aber stark und ich werde von der Sanität versorgt. Glücklicherweise ist es nur eine Prellung, die ich noch ein paar Tage spüren werde.
Mit meinen „Leuten“ geniesse ich den Mittag/Nachmittag auf dem Stockhorn. Ich bin happy, denn momentan stimmt ziemlich alles und ich kann die Leistung einfach abrufen. Das bedingt aber auch, dass ich mich im Training vernünftig verhalte und auf den Körper höre. Ich trainiere immer noch zu 75% rein alternativ und damit habe ich momentan den richtigen Weg für mich gefunden.
An dieser Stellen ein herzliches Dankeschön meinen Betreuern auf der Strecke (Maria, Fritz), meinen „Begleitern“ an den Lauf (Nussi/Michel), der ganzen Organisation und allen die mich unterstützt haben.

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S Vogulisi chunnt vo Adubode här!

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Rangliste

Nach einer Woche absoluter Laufpause und einer weiteren Woche mit lockerem Training fühle ich mich von Zermatt gut erholt!
Ich entscheide mich kurzfristig den landschaftlich sehr schönen und abwechslungsreichen Vogulisiberglauf fürs Gemüt zu laufen. Von Beginn weg laufe ich ein hohes Tempo in den schnellsten 6 Männern. Ich fühle mich gut. Es ist aber heiss und ich spüre den Marathon noch ein kleines bisschen in den Beinen (das ganz lockere Laufgefühl fehlt noch etwas). Das Tempo ziehe ich aber die ganzen 12,6km und 800Hm durch und überquere die Ziellinie als Siegerin mit einem Vorsprung von 8 Minuten hinter nur 4 Männern. Den Streckenrekord (den ich bis jetzt hielt) unterbiete ich um mehr als 3 Minuten. Ich freue mich natürlich darüber. Jedoch freue ich mich noch mehr über das wunderschöne Wetter im Berner Oberland. Auf der Strecke und im Ziel sind wir umgeben von Traumkulissen: Berge, Wiesen, Blumen, frische Bergluft, blauer Himmel und Sonnenschein…an solchen Tagen tanke ich Energie und Motivation für trübe Tage😉
Merci Adelboden und merci Iris, Dominik und Michel für den wunderschönen Tag!
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WM-DOPPELGOLD!!!!!

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Rangliste

Zeitungsbericht BZ

Bericht LVL

Bericht Solothurner Zeitung

Ausführlicher Erfahrungsbericht mit Fotos Wer es kürzer mag, liest einen Zeitungsartikel
(Fotos Beat Strähl)

Freitag: Mit meinem Trainer Fritz Häni reise ich am Freitag Mittag nach Zermatt. Für mich ist das eine Premiere, ich bin zum ersten Mal in Zermatt und sehe auch zum ersten Mal das Matterhorn live vor mir….ich bin begeistert! In Zermatt angekommen beziehen Fritz und ich unsere Hotelwohnung und treffen auf die anderen Schweizer Athleten/innen. Zum Männerteam gehören Patrick Wieser, Philipp Feuz, Sven Kalbermatten, Martin Anthamatten und Pierre André Ramuz. Im Frauenteam mit dabei sind Conny Berchtold, Daniela Gassmann, Jasmin Nunige, Angela Haldimann und ich. Thomas Hürzeler, Guy Nunige, Marzilli Parpan und Fritz Häni sind als offizielle Betreuer vor Ort. Gegen Abend findet in Zermatt die WM-Eröffnungsfeier statt. Anschliessend an die Feier tanken wir nochmals genügend Energie beim Nachtessen und treffen dann die letzten Vorbereitungen für den Bergmarathon.

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Samstag:
5:40 Uhr ist für mich Tagwache. Ich frühstücke sehr ausgiebig und mache mich rennbereit. Mit einem Kleinbus werden wir nach St. Niklaus zum Start gebracht. Ich bin sehr ruhig und nicht nervös. Meine persönlichen Ziele habe ich mir gesetzt, ich werde mein Rennen laufen und schauen wie mein Körper mitmacht. Mental habe ich mich auf ein Hitzerennen eingestellt. Die Temperaturen sind nämlich am Vortag auch in Zermatt über die 30 Grad gestiegen und von einer nächtlichen Abkühlung kann nicht gesprochen werden. Um der Hitze vorzubeugen, habe ich mir einen Trinkplan erstellt. Ich bekomme von Beginn weg alle 5 km meine persönliche Verpflegung (immer 4-5dl Sponser Competition mit den nötigen Mineralien und Energie)!
Vor dem Start um 8.30 Uhr laufe ich 5 Minuten ein. Mehr ist nicht nötig, da ich ja noch 42km und fast 2000Hm zu überwinden habe.

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Der Startschuss fällt pünktlich um 8.30 Uhr bei schon sehr warmen Temperaturen. Am Start stehen die weltbesten Frauen und Männer aus über 20 Nationen. Zu den Favoritinnen gehören zwei Amerikanerinnen, eine Französin und eine Italienerin! Ich zum Glück nicht😀. Ich schlage meinen eigenen Rhythmus an, der sich sehr locker anfühlt. Schon nach einem Kilometer laufe ich an der Frauenspitze mit drei weiteren ausländischen Läuferinnen. Unter ihnen auch Aline Camboulives, Französische Meisterin und mehrfache Medaillengewinnerin bei internat. Meisterschaften. Auf den ersten 25 Kilometern sind 500Hm zu überwinden, erst dann beginnt der eigentliche Berglauf. Bei den einzelnen Aufwärtspassagen merke ich rasch, dass ich heute stärker bin als meine Mitläuferinnen. Nach 21 Kilometern laufe ich als erste Frau durch Zermatt. Die Stimmung dort ist genial und ich bekomne richtig Gänsehautfeeling.

Zermatt

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Unterwegs

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Nach 25 Kilometern fühlen sich meine Beine immer noch sehr locker an. Ich nehme die nächsten 6 Kilometer und 600Hm in Angriff und verschärfe das Tempo etwas. Die anderen Läuferr/Innen können dem Tempo nicht mehr folgen und ich bin alleine unterwegs. Mein Vorsprung beträgt zu diesem Zeitpunkt ca. 2 Minuten. Zu meinem Erstaunen überhole ich jetzt plötzlich einige Männer aus dem WM-Männerrennen. Darunter auch 2 kenianische Läufer.

Alleine

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Alle 5 km werden wir von unseren Betreuern verpflegt (hier Guy Nunige):
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Bei Kilometer 32 verpasse ich zum ersten Mal meine Verpflegung. Ojeeee…… denke ich. Da ich aber bis jetzt regelmässig viel getrunken habe und die nächsten 4km nach unten gehen, sollte ich das überleben bis zur nächsten Verpflegung;-) Bei Kilometer 36 reicht mir Fritz dann wieder mein Getränk. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Vorsprung auf 5 Minuten ausgebaut.

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Solche Abwärtspassagen kamen immer wieder vor (insgesamt 430 Hm runter):
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Zudem fühle ich mich immer noch ausgesprochen gut und die Beine sind locker. Noch 4 Kilometer sind zu rennen. Ich weiss aber, dass es 4 happige Kilometer sind. Zu überwinden sind fast 600Hm. Die letzten 2 Kilometer führen dem Bahngeleise entlang, gehen steil bergauf und sind total der Sonne ausgesetzt. Die meisten Männer vor mir nehmen den Gehschritt ein. Irgendwie fällt mir aber auch diese Passage leicht, ich kann den Laufschritt beibehalten und überhole einige Männer. Dass ich mich am Schluss noch immer so gut gefühlt habe, zeigen im Nachhinein die Abschnittszeiten. Von der Riffelalp bis ins Ziel habe ich, abgesehen vom Weltmeister und vom Bronzenmedaillengewinner, die schnellste Zeit über alle Läufer und Läuferinnen.
So laufe ich im letzten Streckenabschnitt auf zwei weitere Schweizer Männer des WM Rennens auf. Gemeinsam können wir so die letzten 500m unter die Füsse nehmen! Kurze Zeit später überquere ich überglücklich mit einer Zeit von 3:21h die Ziellinie auf der Riffelalp. Ich bin Weltmeisterin!!!!
Diese Gedanken schiessen mir durch den Kopf. Ich bin total überwältigt. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

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8 Minuten später überquert die 2. Dame, Aline Camboulives, die Ziellinie. Die Bronzemedaille holt sich Bertone Catherine aus Italien! Herzliche Gratulation. Mit meiner Zeit unterbiete ich gleichzeitig den Streckenrekord, der von Daniela Gassamnn gehalten wurde, um mehr als sieben Minuten.
Jasmin Nunige läuft auf den super 5. Rang, Daniela Gassmann auf den tollen 6. Rang, Conny Berchtold auf den guten 9. Rang und Angela auf den 19. Rang. Gemeinsam holen wir uns so die erhoffte Goldmedaille im Team.

Nach dem Zieleinlauf bekomme ich ein riesiges Bier😀 offeriert, werde inteviewt, viele Fotos werden geschossen und ich nehme ganz viele Gratulationen entgegen.
Zudem werde ich zur Dopingkontrolle aufgefordert. Zuerst zwänge ich mich aber noch zu einer warmen Bouillon😝

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In der Dopingkontrolle kann ich zum ersten Mal richtig durchatmen und Ruhe kehrt ein. Doch plötzlich habe ich wie angeschossen Kopfschmerzen und ich fühle mich ein wenig komisch. Eine Banane, etwas Schokolade und ein Liegestuhl mit herrlichem Ausblick aufs Matterhorn bringen meinen Körper wieder in den Normalzustand.

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Die Dopingkontrolle geht im Nu vorbei und schon darf ich zur Flowerzeremonie. Die Schweizer Nationalhymne läuft und ich singe mit. Ich weiss nicht, ob ich träume oder ob es wahr ist….ich bin gerührt. Mir gehen die letzten 9 Monate durch den Kopf. Die vielen, vielen Trainingsstunden, die ich zu 70% alternativ absolviert habe, die harten Crosstrainereinheiten, die Hochs und Tiefs und die letzten 6 ungewissen Wochen vor dem Marathon. Der ganze Weg nach Zermatt hat sich gelohnt und wird mit dem Schönsten belohnt…..der Traum einer WM-Goldmedaille geht in Erfüllung.

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Am Abend findet in Zermatt die offizielle Siegerehrung mit der Medaillenvergabe statt. Nochmals hören wir 2x die Nationalhymne. Einmal für unser Frauenteam und nochmals für mein Einzelgold. Den Abend lassen wir anschliessend gemütlich bei einem feinen Nachtessen ausklingen.
Danke dem ganzen Schweizerteam, den Betreuern und meinen Eltern für den tollen Aufenthalt in Zermatt.

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Matterhorn

Eine Goldmedaille zu gewinnen ist wunderbar, doch das ist nur möglich wenn man ein supergutes Umfeld hat, welches einem ganzjährlich unterstützt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei folgenden Personen:
– Trainer Fritz Häni
– Eltern Beat und Brigitte
– Doktor Adrian Burki
– Masseurin Angela Remund
– Mentaltrainerin Bettina Steiger
– Organisation Zermatt Marathon (Andrea Schneider)
– Nationalcoach Thomas Hürzeler
– Betreuer Schweizerteam (Verpfleger/Physio)
– Sponsoren (Physio Koch, Raiffeisen, Öhrli&Schär, Ingold Sport, Sponser Food etc.)
– Asics
– Swiss Athletics
– Verein LV Langenthal
– Personen, die mich ständig motiviert und unterstützt haben
– alle, die ich jetzt vergessen habe….tut mir leid.

WM-GOLD-APERO (Fotos Christian Stähli)
Ein herzliches Dankeschön an alle, die gekommen sind
– Chef Leistungssport (Peter Haas)
– Präsident Swiss Athletics (Christoph Seiler)
– Berglaufkader
– Fanclübler
– Trainer
– Zermatt Marathon (Leiterin Geschäftsstelle)
– LVL
– Gemeinde
– Familie/Freunde/Verwandte
– Sponsoren
– etc.

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Schweizermeisterin und Streckenrekord um 2 Minuten pulverisiert! Plus Team Gold mit dem LZ Oberaargau!

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Rangliste

Seit dem Pfingstmontag bin ich genau 1x 30′ gejoggt, habe aber alternativ sehr gut trainiert. Ich behaupte besser, als wenn ich hätte laufen können. Die Woche vor der SM bin ich richtig runtergefahren und stand total erholt und frisch an der Startlinie des Grenchenberglaufes. Die einzige Unsicherheit war mein Steissbein. Jedoch war mein Motto heute: Alles oder nichts! Gesagt getan. Vollgas ging es los. Ich lief das gesamte Rennen am Limit. Die Beine waren super erholt und das Laufgefühl spitze. Mit einem über 3 minütigen Vorsprung wurde ich Schweizermeisterin. Zweite wurde Daniela Aeschbacher und dritte Laura Hrebec. Den Streckenrekord, den ich im EM-Gold Jahr lief, unterbot ich um mehr als zwei Minuten, mit einer Zeit von 57:29! Weiter holten wir im Team LZ Oberaargau mit Petra Eggenschwiler und Céline Aebi die Goldmedaille! Gut gemacht Mädels😀Zudem lief ich das gesamte Rennen schmerzfrei. Die Nachwehen, sprich Muskelkater, fielen etwas heftiger aus, als sonst und ich merkte, dass ich lange nicht mehr gelaufen bin. In den nächsten 2 Wochen werde ich mich vollständig erholen, dem Steissbein ruhe gönnen und mich noch alternativ bewegen. Zudem versuche ich noch etwas Substanz zuzulegen, welche ich durch die ganze Umstellung in die Arbeitswelt, verloren habe. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt richtig auf die Langdistanz-WM (Bergmarathon) in Zermatt in der schönen Schweiz. Zudem hoffe ich natürlich auf viele Fans am 4. Juli Streckenrand vom Zermattmarathon! Kommt und feuert das ganze Suisse-Team an! Ich freue mich auf jede Unterstützung
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Bericht SRF

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Berglauf-SM JA oder NEIN?

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Nun ja da melde ich mich wieder einmal:-) Leider nicht mit den besten News. Vor fast drei Wochen hatte ich bei der Arbeit im Kindergarten einen unglücklichen Sturz aufs Steissbein. Seither ging läuferisch nichts mehr. Ich hatte starke Schmerzen, konnte aber dosiert alternativ gut trainieren. Eine MRI Untersuchung zeigt, dass das Steissbein leicht angebrochen ist (geprellt). Heute sind die Schmerzen zu 95% weg. Jedoch leide ich noch an den Folgen von Fehlbelastungen. Die letzten drei Wochen waren emotional schwierig. Oft hätte ich einfach losheulen können. Seit fast 9 Monaten trainiere ich für die WM, freue mich unglaublich darauf und dann passiert so etwas. Ich versuche aber immer überall das Positive herauszuziehen und gebe nicht so schnell auf. Seit dem Montag spüre ich, dass es deutlich aufwärts geht. Wir haben entschieden, dass ich am Sonntag volles Risiko eingehe und die Berglaufschweizermeisterschaft anlässlich des Grenchenberglaufes laufe. Fit bin ich auf alle Fälle, ich wäre gerüstet für Zermatt! Wie macht aber der Bewegungsapparat mit?! Nachher wissen wir wie belastbar mein Körper ist und wie es weitergeht. Mein Ziel ist immer noch die WM in Zermatt und ich kämpfe dafür.
Ein grosses Merci den Personen, die in den letzten 3 Wochen für mich da waren, auch wenn ich nicht laufen konnte. Ihr habt nach mir gefragt, mich aufgemuntert und mir versucht zu helfen. Ein grosses Merci auch meinem „Medicalteam“!