In der Türkei konnte ich am letzten Sonntag meinen Europameistertitel von 2009 verteidigen und wurde zum zweiten Mal Europameisterin.
Zudem holten wir im Frauen-Team die Broncemedaille.
Bei Temperaturen von über 30 Grad wurden wir Frauen auf die 8,5 Kilometer lange Strecke geschickt. Es galt 865 Höhenmeter zu überwinden.
Die Strecke führte zum Glück grösstenteils durch den Wald, doch sie war zum Teil steil und steinig. Sie verlangte viel technisches Geschick.
Der Start verlief etwas schwierig. Bei einem starken Teilnehmerfeld mit 26 Nationen mussten wir vom Schweizer Team ganz hinten starten, mit andern Worten, eine nicht gerade optimale Startposition.
Ich konnte aber schon von Beginn das Feld von hinten aufrollen und setzte mich mit etwa 6 Läuferinnen an die Spitze.
Das Tempo war von Beginn weg sehr hoch und ich musste von Anfang an ziemlich am Limit laufen. Zudem spürte ich auch, dass wir in recht grosser Höhe unterwegs waren (Start auf 850 m, Ziel auf 1700 m).
An die Spitze setze sich schon bald die sehr stark laufende Italienerin Antonella Confortolla. An zweiter Position lief eine Türkin, dicht gefolgt von mir. Nach 3 km konnte ich mich an die zweite Stelle vorarbeiten.
Nach etwa 4 km folgte eine etwa 1,5 Km lange Flachpassage, auf der ich mich etwas erholen konnte. Mein Rückstand auf Antonella wurde immer kleiner. Etwa 3,5 km vor dem Ziel gelang es mir, Antonella zu überholen und mich etwas von ihr abzusetzen.
Die letzten Kilometer waren nochmals sehr steil und steinig. Ich versuchte aber, meinen Rhythmus zu halten und kämpfte mich nach oben. 500 Meter vor dem Ziel wurde mir bewusst, dass ich zum zweiten Mal Europameisterin werden würde.
Unter vielen jubelnden Leuten konnte ich den Zieleinlauf geniessen, denn mein Vorsprung betrug inzwischen 25 Sekunden . Es war einfach wunderschön. Silber holte sich Antonella Confortolla und Bronze die Slowenin Lucija Krkoc.
Bernadette Meier lief in einem starken Teilnehmerfeld als zweite Schweizerin auf den sehr guten 8. Rang. Angela Haldimann erreichte in ihrem 1. EM Rennen den guten 29. Rang.
Dank unseren guten Platzierungen sicherten wir uns hinter den Italienerinnen und den Russinnen im Frauenteam die Bronzemedaille.
David Schneider lief im Männerrennen auf den guten 10. Schlussrang, Jean-Baptiste Salamin bei den Junioren auf den starken 9. Rang und Daniel Lustenberger auf den guten 16. Rang.
Das Schweizer Team, welches von Jörg Hafner betreut wurde, konnte in der Türkei eine wunderschöne Zeit verbringen. Neben unserem Wettkampf hatten wir es miteinander sehr lustig und wir genossen die Zeit.
Eine grosse Überraschung erlebten wir nach der Rückkehr am Flughafen Zürich: Wir wurden von einer Empfangsdelegation mit Kuhglocken und einem Transparent freudig empfangen. Doch der Überraschungen nicht genug. Als wir im Heimatdorf Oekingen bei unserem Haus eintrafen, wartete bereits eine gut gelaunte Schar Dorfbewohner auf uns. Sogar die Musikgesellschaft und der Jodlerklub waren aufgeboten worden, um mir einen würdigen Empfang zu bereiten. Auch unsere Nachbarn hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und servierten allen Anwesenden einen herrlichen Apéro. Einen schöneren Empfang kann man sich fast nicht vorstellen. Jedenfalls möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligen ganz herzlich danken! Es war einfach toll!