WM-DOPPELGOLD!!!!!

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Rangliste

Zeitungsbericht BZ

Bericht LVL

Bericht Solothurner Zeitung

Ausführlicher Erfahrungsbericht mit Fotos Wer es kürzer mag, liest einen Zeitungsartikel
(Fotos Beat Strähl)

Freitag: Mit meinem Trainer Fritz Häni reise ich am Freitag Mittag nach Zermatt. Für mich ist das eine Premiere, ich bin zum ersten Mal in Zermatt und sehe auch zum ersten Mal das Matterhorn live vor mir….ich bin begeistert! In Zermatt angekommen beziehen Fritz und ich unsere Hotelwohnung und treffen auf die anderen Schweizer Athleten/innen. Zum Männerteam gehören Patrick Wieser, Philipp Feuz, Sven Kalbermatten, Martin Anthamatten und Pierre André Ramuz. Im Frauenteam mit dabei sind Conny Berchtold, Daniela Gassmann, Jasmin Nunige, Angela Haldimann und ich. Thomas Hürzeler, Guy Nunige, Marzilli Parpan und Fritz Häni sind als offizielle Betreuer vor Ort. Gegen Abend findet in Zermatt die WM-Eröffnungsfeier statt. Anschliessend an die Feier tanken wir nochmals genügend Energie beim Nachtessen und treffen dann die letzten Vorbereitungen für den Bergmarathon.

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Samstag:
5:40 Uhr ist für mich Tagwache. Ich frühstücke sehr ausgiebig und mache mich rennbereit. Mit einem Kleinbus werden wir nach St. Niklaus zum Start gebracht. Ich bin sehr ruhig und nicht nervös. Meine persönlichen Ziele habe ich mir gesetzt, ich werde mein Rennen laufen und schauen wie mein Körper mitmacht. Mental habe ich mich auf ein Hitzerennen eingestellt. Die Temperaturen sind nämlich am Vortag auch in Zermatt über die 30 Grad gestiegen und von einer nächtlichen Abkühlung kann nicht gesprochen werden. Um der Hitze vorzubeugen, habe ich mir einen Trinkplan erstellt. Ich bekomme von Beginn weg alle 5 km meine persönliche Verpflegung (immer 4-5dl Sponser Competition mit den nötigen Mineralien und Energie)!
Vor dem Start um 8.30 Uhr laufe ich 5 Minuten ein. Mehr ist nicht nötig, da ich ja noch 42km und fast 2000Hm zu überwinden habe.

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Der Startschuss fällt pünktlich um 8.30 Uhr bei schon sehr warmen Temperaturen. Am Start stehen die weltbesten Frauen und Männer aus über 20 Nationen. Zu den Favoritinnen gehören zwei Amerikanerinnen, eine Französin und eine Italienerin! Ich zum Glück nicht😀. Ich schlage meinen eigenen Rhythmus an, der sich sehr locker anfühlt. Schon nach einem Kilometer laufe ich an der Frauenspitze mit drei weiteren ausländischen Läuferinnen. Unter ihnen auch Aline Camboulives, Französische Meisterin und mehrfache Medaillengewinnerin bei internat. Meisterschaften. Auf den ersten 25 Kilometern sind 500Hm zu überwinden, erst dann beginnt der eigentliche Berglauf. Bei den einzelnen Aufwärtspassagen merke ich rasch, dass ich heute stärker bin als meine Mitläuferinnen. Nach 21 Kilometern laufe ich als erste Frau durch Zermatt. Die Stimmung dort ist genial und ich bekomne richtig Gänsehautfeeling.

Zermatt

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Unterwegs

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Nach 25 Kilometern fühlen sich meine Beine immer noch sehr locker an. Ich nehme die nächsten 6 Kilometer und 600Hm in Angriff und verschärfe das Tempo etwas. Die anderen Läuferr/Innen können dem Tempo nicht mehr folgen und ich bin alleine unterwegs. Mein Vorsprung beträgt zu diesem Zeitpunkt ca. 2 Minuten. Zu meinem Erstaunen überhole ich jetzt plötzlich einige Männer aus dem WM-Männerrennen. Darunter auch 2 kenianische Läufer.

Alleine

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Alle 5 km werden wir von unseren Betreuern verpflegt (hier Guy Nunige):
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Bei Kilometer 32 verpasse ich zum ersten Mal meine Verpflegung. Ojeeee…… denke ich. Da ich aber bis jetzt regelmässig viel getrunken habe und die nächsten 4km nach unten gehen, sollte ich das überleben bis zur nächsten Verpflegung;-) Bei Kilometer 36 reicht mir Fritz dann wieder mein Getränk. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Vorsprung auf 5 Minuten ausgebaut.

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Solche Abwärtspassagen kamen immer wieder vor (insgesamt 430 Hm runter):
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Zudem fühle ich mich immer noch ausgesprochen gut und die Beine sind locker. Noch 4 Kilometer sind zu rennen. Ich weiss aber, dass es 4 happige Kilometer sind. Zu überwinden sind fast 600Hm. Die letzten 2 Kilometer führen dem Bahngeleise entlang, gehen steil bergauf und sind total der Sonne ausgesetzt. Die meisten Männer vor mir nehmen den Gehschritt ein. Irgendwie fällt mir aber auch diese Passage leicht, ich kann den Laufschritt beibehalten und überhole einige Männer. Dass ich mich am Schluss noch immer so gut gefühlt habe, zeigen im Nachhinein die Abschnittszeiten. Von der Riffelalp bis ins Ziel habe ich, abgesehen vom Weltmeister und vom Bronzenmedaillengewinner, die schnellste Zeit über alle Läufer und Läuferinnen.
So laufe ich im letzten Streckenabschnitt auf zwei weitere Schweizer Männer des WM Rennens auf. Gemeinsam können wir so die letzten 500m unter die Füsse nehmen! Kurze Zeit später überquere ich überglücklich mit einer Zeit von 3:21h die Ziellinie auf der Riffelalp. Ich bin Weltmeisterin!!!!
Diese Gedanken schiessen mir durch den Kopf. Ich bin total überwältigt. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

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8 Minuten später überquert die 2. Dame, Aline Camboulives, die Ziellinie. Die Bronzemedaille holt sich Bertone Catherine aus Italien! Herzliche Gratulation. Mit meiner Zeit unterbiete ich gleichzeitig den Streckenrekord, der von Daniela Gassamnn gehalten wurde, um mehr als sieben Minuten.
Jasmin Nunige läuft auf den super 5. Rang, Daniela Gassmann auf den tollen 6. Rang, Conny Berchtold auf den guten 9. Rang und Angela auf den 19. Rang. Gemeinsam holen wir uns so die erhoffte Goldmedaille im Team.

Nach dem Zieleinlauf bekomme ich ein riesiges Bier😀 offeriert, werde inteviewt, viele Fotos werden geschossen und ich nehme ganz viele Gratulationen entgegen.
Zudem werde ich zur Dopingkontrolle aufgefordert. Zuerst zwänge ich mich aber noch zu einer warmen Bouillon😝

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In der Dopingkontrolle kann ich zum ersten Mal richtig durchatmen und Ruhe kehrt ein. Doch plötzlich habe ich wie angeschossen Kopfschmerzen und ich fühle mich ein wenig komisch. Eine Banane, etwas Schokolade und ein Liegestuhl mit herrlichem Ausblick aufs Matterhorn bringen meinen Körper wieder in den Normalzustand.

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Die Dopingkontrolle geht im Nu vorbei und schon darf ich zur Flowerzeremonie. Die Schweizer Nationalhymne läuft und ich singe mit. Ich weiss nicht, ob ich träume oder ob es wahr ist….ich bin gerührt. Mir gehen die letzten 9 Monate durch den Kopf. Die vielen, vielen Trainingsstunden, die ich zu 70% alternativ absolviert habe, die harten Crosstrainereinheiten, die Hochs und Tiefs und die letzten 6 ungewissen Wochen vor dem Marathon. Der ganze Weg nach Zermatt hat sich gelohnt und wird mit dem Schönsten belohnt…..der Traum einer WM-Goldmedaille geht in Erfüllung.

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Am Abend findet in Zermatt die offizielle Siegerehrung mit der Medaillenvergabe statt. Nochmals hören wir 2x die Nationalhymne. Einmal für unser Frauenteam und nochmals für mein Einzelgold. Den Abend lassen wir anschliessend gemütlich bei einem feinen Nachtessen ausklingen.
Danke dem ganzen Schweizerteam, den Betreuern und meinen Eltern für den tollen Aufenthalt in Zermatt.

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Matterhorn

Eine Goldmedaille zu gewinnen ist wunderbar, doch das ist nur möglich wenn man ein supergutes Umfeld hat, welches einem ganzjährlich unterstützt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei folgenden Personen:
– Trainer Fritz Häni
– Eltern Beat und Brigitte
– Doktor Adrian Burki
– Masseurin Angela Remund
– Mentaltrainerin Bettina Steiger
– Organisation Zermatt Marathon (Andrea Schneider)
– Nationalcoach Thomas Hürzeler
– Betreuer Schweizerteam (Verpfleger/Physio)
– Sponsoren (Physio Koch, Raiffeisen, Öhrli&Schär, Ingold Sport, Sponser Food etc.)
– Asics
– Swiss Athletics
– Verein LV Langenthal
– Personen, die mich ständig motiviert und unterstützt haben
– alle, die ich jetzt vergessen habe….tut mir leid.

WM-GOLD-APERO (Fotos Christian Stähli)
Ein herzliches Dankeschön an alle, die gekommen sind
– Chef Leistungssport (Peter Haas)
– Präsident Swiss Athletics (Christoph Seiler)
– Berglaufkader
– Fanclübler
– Trainer
– Zermatt Marathon (Leiterin Geschäftsstelle)
– LVL
– Gemeinde
– Familie/Freunde/Verwandte
– Sponsoren
– etc.

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