Ein unvergesslich schöner und sehr zufriedenstellender EM-Marathon:-)

a href=“http://martinastraehl.ch/2014/08/eine-unvergesslich-schoener-und-sehr-zufriedenstellender-em-marathon/img_3209/“ rel=“attachment wp-att-3081″>IMG_3209

Bericht SZ

SZ vor EM

Der Bericht ist etwas lang…könnt auch nur den Bericht vom Samstag lesen:-)

Am Mittwochabend reise ich in unser Teamhotel Mövenpick nach Regensdorf.
Wir hausen zusammen mit Grossbritannien im selben Hotel. Patricia Morceli und ich teilen uns ein Zimmer.

Am Donnerstagmorgen mache ich ein kurzes lockeres Velo- und Lauftraining im angrenzenden Migros-Fitnesspark. Meine Beine fühlen sich schwer und nicht locker an.
Ich lasse mich aber nicht aus der Ruhe bringen. Das ist in der Taperingphase ganz normal.
Um die Mittagszeit bekommen die anwesenden Marathonfrauen letzte Informationen zum Rennen und dann gehts zur Medienkonferenz.
Anschliessend steht uns die Zeit frei zur Verfügung.
Mit unserem Nationaltrainer Fritz Schmocker fahren Patricia, Ursula und ich mit dem Auto einen Teil der EM-Strecke ab und besuchen noch das House of Switzerland.
Vor dem Nachtessen entspanne ich mich noch etwas in der Sauna.

Am Freitagmorgen gehe ich nochmals 15 Minuten locker aufs Velo und hänge 15 Minuten lockeres Laufen an.
Das Laufgefühl lässt zu wünschen übrig. Als ich ins Hotel zurückkehre, werde ich von Antidoping Schweiz überrascht.
Das ist wirklich eine Überraschung, weil uns gesagt wurde, 24 Stunden vor dem Wettkampf dürften keine Kontrollen mehr gemacht werden.
Nun muss ich also nochmals daran glauben….. Das Blut ist schnell gegeben, aber mit dem Wasser scheint es eine Weile zu dauern.
Nach zwei Stunden klappt es aber doch noch. Das Einzige, was mich etwas aufregt ist, dass ich jetzt, wegen dem vielen Trinken, einen richtigen Wasserbauch habe. So was vermeide ich vor einem Wettkampf immer. Also gehe ich nochmals in die Sauna!!
Schon bald naht der Abend, und wir treffen für den Morgen die letzten Vorbereitungen. Irgendwie bin ich gar nicht so stark nervös, mir ist aber auch nicht so richtig bewusst, dass ich bald 42 Kilometer laufen sollte.

Am Samstag um 5.30 Uhr ertönt der Wecker. Ich ziehe bereits die Wettkampfkleider an und gehe zum Frühstück.
Um 6.50 Uhr fährt unser Bus bereits Richtung Bürkliplatz.
70 Minuten vor dem Start esse ich noch ein Biberli und schon bald gehe ich ein wenig einlaufen.
Um 8.30 Uhr müssen wird dann in den Callroom. Dort wird nochmals alles kontrolliert und wir bekommen den Zeitchip.
Jetzt können wir uns nicht mehr gross bewegen.10 Minuten vor dem Start regnet es, mich stört das aber nicht.
Ich bin etwas nervös, links und rechts von mir stehen immerhin die besten Marathonläuferinnen von Europa. Zudem schwirren überall Medienleute mit Kameras herum.
Endlich werden um 9.00 Uhr die 55 Marathonläuferinnen aus zahlreichen Nationen auf die Strecke geschickt. Zu laufen sind 4 sehr abwechslungsreiche Runden à jeweils 10 Kilometern durch die Stadt Zürich und dem See entlang. Speziell ist, dass die Strecke viermal zur ETH hinauf führt und wieder hinunter (jeweils 50Hm up und down). Für die Muskulatur ist das besonders anspruchsvoll. Nach dem Start merke ich bald, dass meine Beine gut und locker sind. Ich kann einen guten Rhythmus anschlagen. Das Tempo der Spitzengruppe gehe ich selbstverständlich nicht mit. Sonst wäre für mich das Rennen wohl nach 10 Kilometern zu Ende. Die ersten 15 Kilometer laufe ich in einem guten Grüppchen. Patricia und Ursula sind auch mit dabei. Dann wird das Tempo verschärft. Jedoch bewahre ich Ruhe und entscheide mich dazu, meinen Rhythmus beizubehalten. Jeden fünften Kilometer verpflege ich mich mit stärkendem Sponsergetränk. Nach 25 Kilometern bin ich alleine unterwegs, vor und hinter mir sind aber immer Athletinnen in Sicht. Zudem hat es extrem viele Zuschauer und Fans an der Strecke, die Stimmung ist unbeschreiblich schön. So werde ich fast durch die Strassen getragen. Schon bin ich beim 32. Kilometer. Noch immer fühle ich mich sehr gut und die Muskulatur macht tiptop mit. Bei Kilometer 36 entscheide ich mich für eine Tempoverschärfung. Ich nähere mich den Athletinnen vor mir, und 2 Kilometer vor Schluss überhole ich sogar meine Teamkollegin Ursula und zwei weitere Athletinnen. Den Zieleinlauf geniesse ich in vollen Zügen und überquere die Ziellinie auf Rang 33 mit einem Lächeln im Gesicht. Ich bin dankbar, überglücklich und überwältigt von der super Stimmung auf der ganzen Strecke. Zudem konnte ich die 42 Kilometer wörtlich geniessen. Ich fühlte mich 42 Kilometer super, hatte keine Krise und der Hammermann kam nicht. Meine Zeit von 2:42:20 liegt 3 Minuten über meiner Bestzeit. Jedoch wurde uns vor dem Rennen mitgeteilt, dass man aufgrund der Bergpassagen mit +3 Minuten auf die Bestzeit rechnen müsse. Im Nachhinein hätte ich vielleicht etwas mehr riskieren können. Jedoch wollte ich bei meinem erst zweiten Marathon als fast jüngste Teilnehmerin vor Heimpublikum kein Risiko eingehen. Wichtig war mir, dass ich unverkrampft und mit einem Lächeln gut ins Ziel komme und sagen kann, ich habe mein Bestes getan. Das kann ich nun mit gutem Gewissen sagen:-)
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen, die extra für mich nach Zürich gekommen sind, ganz herzlich bedanken! Ich schätze das enorm. Vielen Dank auch allen anderen Zuschauern an der Strecke, die Stimmung war unglaublich toll und einmalig. So etwas werde ich in dieser Form nie mehr erleben. Vielen Dank auch meinen beiden Verpflegern auf der Strecke, eure Arbeit habt ihr super gemacht!Ebenfalls ein grosses Dankeschön geht an Patricia, die mich in den Tagen vor dem Rennen immer wieder unterstützt hat. Weiter bedanke ich mich bei meiner Familie, meinem Coach, meiner Mentaltrainerin, beim Physio Koch Team, bei Swiss Athletics, beim LV Langenthal und bei all meinen Sponsoren. Natürlich möchte ich mich auch bei allen anderen, die mich auf irgendeine Weise auf dem langen Weg zur EM unterstützt haben, ganz herzlich bedanken!

Am Samstagnachmittag treffe ich meine Familie und einige meiner Fans im Letzigrund-Stadion. Wir geniessen dort die Nachmittagsession.
Zurück im Hotel gehe ich zur Entspannung in die Sauna. Danach gibt es ein feines Nachtessen.

Am Sonntag verfolge ich den Männermarathon. Ich treffe einige Freunde, mir welchen ich es sehr lustig habe.
Nach dem Marathon haben Patricia und ich vor dem House of Switzerland eine Autogrammstunde. Zahlreiche Fans wollen unsere Unterschrift und Fotos mit uns;-)
Am Nachmittag schauen wir uns noch einige Finalwettkämpfe im Stadion an. Anschliessend gehe ich ins Hotel und packe meine sieben Sachen zusammen. Mit Ursula fahre ich dann zum Sächsilüüte-Platz zur EM-Schlussfeier und lasse den Abend gemütlich ausklingen. Mit einem guten Gefühl breche ich anschliessend langsam auf. Glücklich und mit besten Erinnerungen an die EM fahre ich mit meinem Auto nach Hause. Ich bin stolz über das Geleistete und richtig zufrieden:-)

Die Woche danach: Die Woche nach dem Marathon ist Regeneration angesagt. Ich mache mindestens 5 Tage komplette Laufpause. Jeden Tag bin ich 60-80 Minuten locker auf dem Rennvelo unterwegs. Das tut richtig gut. Ansonsten gönne ich mir viel Regeneration in Form von Sauna, Massage, Sole Uno, richtige Ernährung, etc. Ich geniesse das Leben so richtig.
Erholt habe ich mich bis jetzt sehr gut. Vom Rennen habe ich erstaunlicherweise wenig gemerkt. Der Muskelkater war nur ganz gering. Auch sonst hatte ich absolut keine Beschwerden.
Einzig die Beine sind jetzt noch etwas leer und kraftlos. Das ist aber normal und braucht seine Zeit.

Lauf 1

Bericht folgt:-)

Lauf

Lauf 2

Lauf 3

IMG_3205

IMG_3204

Hussein

Mo Farah

Stabhochsprung

House of Switzerland

Stadion

Jasmin