Luzerner 1 + 2 Luzerner Zeitung
Als Swiss Starters-Mitglied habe ich mich vor einem Jahr für die Disziplin Marathon entschieden. Im Frühjahr musste ich leider das ganze Projekt aufgrund eines Ermüdungsbruches abbrechen. Dadurch wurde die ganze Saisonplanung auf den Kopf gestellt, und ich legte den Fokus mehrheitlich auf Läufe am Berg. Mit einigen Siegen am Berg, dem Team-Silber an der Berglauf-EM in Bulgarien , dem 3. Rang am Jungfraumarathon und dem Sieg am Murtenlauf, kann ich momentan auf eine der erfolgreichsten Saisons zurückblicken.
Ich fühle mich momentan sehr gut in Form und habe auch keine körperlichen Beschwerden. Deshalb kam in den letzten Wochen der Wunsch wieder auf, einen flachen Marathon zu laufen. Ich liess mich von mehreren Seiten beraten. Die Meinungen waren und sind immer noch sehr unterschiedlich. Die einen raten mir zu einer Pause nach dem Halbmarathon in Luzern, die anderen meinen, ich solle die jetzige Form nochmals nützen. Ich war hin- und her gerissen und habe einige schlaflose Nächte hinter mir. Am letzten Sonntag fuhr ich dann mit meinem Rad ganz alleine im Regen und Wind 3 Mal den Balmberg hoch. Auf meinem Lieblingsberg habe ich bis jetzt jede schwierige Entscheidung getroffen, und so sollte es auch dieses Mal sein. Als ich zum dritten Mal durchnässt oben ankam, war der Entscheid gefallen. Ich habe ganz nach meinem Gefühl und Herz entschieden: Anstelle des Halbmarathons in Luzern werde ich den Marathon bestreiten. Nachher werde ich die wohlverdiente Pause einlegen. Mir ist bewusst, dass ich mit 80 Laufkilometern pro Woche und wenigen langen Läufen vielleicht nicht durchkommen werde. Dies wäre aber rein ein muskuläres Problem. Mit meinem sehr umfangreichen Alternativtraining auf dem Rad bin ich konditionell fit genug für den Marathon. So werde ich am Sonntag ohne Druck ins Rennen starten können, mein Bestes geben und laufen, so weit ich komme. Ich bin optimistisch, mache mich aber auf alles gefasst. Verlieren kann ich nichts, ich kann so oder so auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Das macht mir Mut und ich freue mich richtig auf dieses Experiment. Ich hoffe natürlich auf ein erfolgreiches Gelingen.