
An der Corrida Bulloise sind 10 Runden à 600 m durch das schöne Städtlein Bulle zu absolvieren.
Ich weiss zum Voraus, dass es ein sehr schnelles und schwieriges Rennen geben wird.
Das Startfeld ist so stark besetzt wie noch nie, seit ich hier laufe. Im Elitenfeld sind 11 ausländische Spitzenläuferinnen am Start. Darunter unter anderem die Olympiadritte 2012 über 1500 m, Jamal Mayram.
Ich freue mich aber sehr auf diese Herausforderung. Wie erwartet erfolgt der Start in einem sehr hohem Tempo. Es ist mir definitiv zu schnell, um mit den Afrikanerinnen mitzugehen.
Auf den ersten Runden fühle ich mich überhaupt nicht gut, aber es gelingt mir, mich als vierte Schweizerin einzuordnen. Es kommt mir extrem schnell vor und mein Kopf sagt mir, ich müsse mich durchbeissen.
Endlich, nach der Hälfte des Rennens, finde ich einen guten Rhythmus und komme langsam auf Touren. Dicht hinter mir läuft Livia Burri, wir puschen uns beide gegenseitig! Dank ihr kann ich den hohen Rhythmus halten und bin motiviert zu kämpfen. Langsam holen wir zwei Läuferinnen ein, was noch einen zusätzlichen Motivationsschub auslöst. Auf den letzten drei Runden kann ich mich dann von unserem Feld etwas absetzen und die dritte Schweizerposition einnehmen. Noch zwei Runden sind zu laufen! Ich kann sogar das Tempo nochmals etwas verschärfen und meine Position bis ins Ziel halten. Schlussendlich überquere ich die Ziellinie als dritte Schweizerin und Gesamt-Elfte. Zu meiner grossen Freude ist es sogar persönliche Bestzeit. Gewonnen wird das Rennen wie erwartet von Jamal Mayram, gefolgt von einigen kenianischen Läuferinnen. Beste Schweizerin wird Mirja Jenni, zweite Valérie Lehmann (Resultate)!
Das Rennen war dieses Mal sehr schwierig und besonders hart. Doch es war sowohl für den Kopf als auch für die Schnelligkeit eine super Gelegenheit, einen Schritt weiterzukommen. Zudem weiss ich nun, dass ich momentan mindestens so gut in Form bin wie in den letzten Jahren. Die Corrida bulloise war einmal mehr ein stimmungsvoller und gut organisierter Laufanlass.

