Ein Blick zurück und ein Blick in die Zukunft

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Das spezielle Jahr:
Vor gut einem Jahr zeigte sich bei uns in der Schweiz zum ersten Mal das Coronavirus. Kurze Zeit später kam es zum Lockdown. Jeder einzelne von uns wurde dabei mehr oder weniger stark getroffen. Auch wir Sportler mussten auf vieles verzichten, und schon bald erfuhren wir, dass die geplanten Olympischen Sommerspiele in Tokio um ein Jahr verschoben würden. Ich hatte mich damals für die Spiele über die Weltrangliste und den Top 10 Rang am Berlin Marathon qualifiziert. Im Herbst 2020 hiess es dann aber plötzlich, jeder einzelne Athlet müsse sich über die Zeit qualifizieren, die Weltrangliste sei nicht mehr relevant.

Neuausrichtung:
Mein Trainer und ich mussten nun also neu planen. Im Dezember 20 begannen wir deshalb, einen Marathon ins Auge zu fassen, die nötige Vorbereitung zu beginnen. Diese lief äusserst gut. Jedes Training lief nach Plan und ohne Beschwerden. Nach den letzten zwei mässigen Jahren spürte ich, dass die Form endlich wieder kommt. Das stärkte meine Motivation enorm!

Unverhoffter Rückschlag:
Doch dann passierte vor rund 7 Wochen das Unglück: Ich holte mir im Training eine Muskelverletzung. Da die Schmerzen nach einer Woche immer noch da waren, ging ich zu meinem Sportarzt. Er meldete mich sofort für ein MRI an. Die Untersuchung zeigte eine Zerrung am Oberschenkel mit einer Endzündung am Muskelansatz. Ich musste also unverzüglich eine mehrwöchige Laufpause einlegen. Relativ schnell wurde uns auch bewusst, dass ich so unmöglich den Selektionsmarathon am 14. März in Bern würde laufen können. Eine Tatsache, die mich/uns schwer traf. Denn viele andere Möglichkeiten werde ich nicht mehr haben. Die Zeit drängt und die Selekionsfrist dauert bis anfangs Mai. Am Anfang hatte ich recht Mühe mit der Situation. Die Vorbereitungen waren so gut gelaufen und und jetzt dieser Rückschlag. Doch relativ schnell konnte ich die Situation so annehmen sie sie war/ist. Der Körper wird einen Grund haben, warum er gerade jetzt streikt.

Neuaufbau:
Jetzt nach 7 Wochen habe ich mit dem Laufaufbau begonnen. Doch dieser Aufbau braucht sehr viel Geduld und muss Schritt für Schritt erfolgen. Wir haben die Hoffnung für eine mögliche Qualifikation noch nicht aufgegeben und tun alles dafür.
Tägliches alternatives Ausdauer- und Kraft-/Stabitraining war in den letzten Wochen angesagt. Zudem wurde und werde ich von „Physio in Fit“ in Zuchwil mehrmals pro Woche physiotherapeutisch unterstützt. Alle geben ihr Bestes.

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