Napoli City Halfmarathon, mein erster Wettkampf seit dem Berlin Marathon im September 2019. Zwischen Berlin und jetzt hatte ich immer wieder mit kleineren körperlichen Wehwehchen zu kämpfen und musste mehrere Laufpausen einschalten. Seit Ende Dezember läuft das Training endlich wieder relativ gut. Deshalb entschieden wir uns ganz kurzfristig, schon im Februar als Standortbestimmung im Hinblick auf die olympischen Sommerspiele einen Halbmarathon zu laufen, mit der Absicht, auch schon mal die EM-Limite für Paris zu unterbieten.
Am Wochenende vom 21. – 24. Februar reiste ich also mit meinem Trainer Fritz nach Neapel. Wir wurden am Flughafen von den Organisatoren freundlich in Empfang genommen. Alles war perfekt organisiert. Wir konnten uns also optimal auf das Rennen vorbereiten. Teile der Halbmarathonstrecke konnten wir uns am Samstag auch schon mal vor Auge führen. Und ja wer meint, Neapel sei flach, der täuscht sich gewaltig. Es geht immer wieder ein wenig rauf, dann runter und über Kopfsteinpflaster. 90 Höhenmeter tönt nach wenig, aber es ist trotzdem klar spürbar. Die Wettervorhersage fürs Rennen war sehr gut.
Am Sonntag um 9:00 Uhr fiel der Startschuss für die 21,1 Kilometer. Das Elitefeld der Frauen und Männer war sehr stark besetzt mit vor allem afrikanischen Weltklasseläufern/innen. Ich versuchte zuerst ganz vorne mitzugehen, doch nach 500 Metern merkte ich, das dies viel zu schnell war. Deshalb wechselte ich auf meinen eigenen Rhythmus, war aber jetzt unglücklicherweise alleine unterwegs. Meine Beine fühlten sich mässig an, ich musste von Anfang an auf die Zähne beissen. Aber als Läufer lernt man ja zu „beissen“ und einfach mit dem Kopf zu laufen. Oder manchmal ist es auch einfach besser, den Kopf auszuschalten und einfach zu laufen?. Die ersten 10km lief ich in 34 Minuten und 30 Sekunden. Eine Spitzenzeit lag so nicht mehr drinn, da ich wusste, dass am Schluss noch der 700 Meter lange Tunnel mit der Steigung bevorstand. Und ich war jetzt schon so müde??. Aber für die EM-Limite sollte es reichen. Ich musste beissen. Bei Kilometer 15 lief mir die Deutsche Fabienne Königstein auf und wir konnten zusammen bis ins Ziel laufen. Mit einer Zeit von 1:14:13 lief ich über dir Ziellinie. Das bedeutete: EM-Limite für Paris 2020 erfüllt! Darüber freute ich mich. An sich wäre ich aber gerne etwas schneller gelaufen. Ich gab alles, doch an diesem Tag war einfach nicht mehr möglich, schon gar nicht auf dieser anspruchsvollen Strecke.
Da ich auch erst anfangs Jahr richtig ins Lauftraining eingestiegen bin, ist noch deutlich Luft nach oben.
Natürlich haben wir Neapel neben dem Rennen noch etwas genossen. Neapel ist eine echt tolle Stadt zum Shoppen?, Flanieren, Essen und Geniessen.
Ich bedanke mich an dieser Stelle einmal mehr ganz herzlich bei meinem Trainer Fritz, der mich das ganze Wochenende betreut und begleitet hat. Und mich natürlich schon im Vorfeld darauf vorbereitet hat.
Danke auch Fabienne und Carsten für die interessanten und netten Stunden mit euch.
Zudem ein grosses Dankeschön der ganzen Organisation des Napoli City Half Marathons.
Und zuletzt noch ein herzliches Dankeschön meiner Physiotherapeutin Chantal von Physio-in-fit in Zuchwil?