
Freitag: Das gesamte Schweizerteam fährt mit einem Kleinbus und Privatautos nach Ponte di Legno.
Nach etwa 7 Stunden kommen wir bei strömendem Regen und kalten Temperaturen an.
Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Pineta und schauen uns noch das attraktive Städtchen Ponte di Legno an.
Samstag: Um 8.00 Uhr sitzen wir gemütlich beim Frühstücken, draussen regnet es leider immer noch in Strömen. Mitten in der Gemütlichkeit bekommen wir die Meldung, dass vier Schweizerathleten/innen zur Dopingkontrolle antreten müssen.
Einmal mehr gehöre ich auch dazu. Naja…immerhin ist es für mich die 3. Dopingkontrolle innert 3 Tagen (Am Donnerstag wurde ich zu Hause zweimal kontrolliert!).
Nach dieser Kontrolle gehen wir trotz Regen einen Streckenabschnitt unseres Rennens ablaufen. Ich wundere mich schon ein bisschen, der Parcours kommt mir nämlich eher als Crosslaufstrecke vor, jedenfalls nicht wie ein Berglauf. Flach, rauf, runter, runter, flach…. plötzlich haben wir vor uns eine extrem steile Piste…. fast senkrecht geht es den Berg hoch…. sowas habe ich bei einem Lauf noch nie gesehen.
Den zweiten Streckenteil betrachten wir dann von der Gondelbahn aus. Er gefällt mir deutlich besser. Es geht stetig bergauf, nur der letzte Kilometer geht noch etwas runter.
Jetzt hoffen wir nur noch, dass das Wetter am Renntag etwas wärmer und trockener sein wird.
Am Abend folgt dann noch die etwas lange, aber stimmungsvolle WM-Eröffnungsfeier.
Sonntag: Der Frauenstart erfolgt um 10.30 Uhr. Sofort wird ein flottes Tempo angegangen, das ich (noch) mitgehen kann. Nach einem Kilometer kommt die erste steile Steigung.
Oje…meine Beine….leider nicht ganz locker…aber ich versuche dran zu bleiben. Jetzt laufe ich aber vorsichtig…es geht nämlich immer wieder rauf und runter.
Ich sehe, dass ich hier deutlich Zeit zur Spitze verliere. Nach etwa 4 Kilometern kommen dann die extremen Steigungen, langsam langsam fühle ich mich auch besser.
Die Hälfte ist gelaufen und ich finde den Anschluss zu vor mir laufenden Läuferinnen wieder. Es gelingt mir, fünf Läuferinnen zu überholen, zudem fühle ich mich noch ziemlich gut.
Es sind aber nur noch 1,5 Kilometer zu laufen. Ich versuche erneut, das Tempo etwas zu verschärfen. Auf dem höchsten Punkt des Rennens, etwa 1 km vor dem Ziel, passiert mir etwas ganz Dummes. Ich verfehle die Strecke und laufe in die falsche Richtung. Ich werde gestoppt und muss wieder zurück auf die Strecke laufen. In dieser Zeit ziehen leider drei Läuferinnen an mir vorbei.
So laufe ich als 20. von 88 gewerteten Läuferinnen aus 40 Nationen ins Ziel. Ich bin im Ziel sehr zufrieden mit meiner Rangierung. Wie vorausgesagt konnte ich einen Rang zwischen 15 und 30 erlaufen und habe somit meine Erwartungen erreicht. Zudem stand dieses Jahr ganz klar eine gute Teamwertung im Fokus.
Erst 45 Minuten nach dem Rennen erfahren wir mit grosser Freude, dass unser Frauenteam mit Monika Fürholz, Bernadette Meier, Bettina Steiger und mir die Bronzemedaille gewonnen hat. Es lief zwar niemand von uns in die Top 15, aber mit soliden Leistungen von uns allen konnten wir uns als drittbeste Mannschaft der Welt feiern lassen.
Für eine weitere Topleistung sorgte unsere Jüngste, Alexandra Walliman. Sie lief im Juniorinnen-Rennen auf den tollen 5. Rang.
Es war insgesamt ein supertolles Wochenende. Wir hatten es im ganzen Team sehr lustig und trotz des anfänglich schlechten Wetters war die Stimmung immer super.












